Statistische Tolerierung

Als wesentliche Aufgabe der präventiven Zuverlässigkeitstechnik verstehen wir unter anderem die Reduktion von Fertigungsausschuss. Die Idee dahinter ist, dass nicht fähige Fertigungsprozesse zu großen Streuungen bei den Produktcharakteristika und somit auch bei den Qualitätsmerkmalen führen. Hohe initiale Streuungen (z.B. Kapazität von Kondensatoren) führen in vielen Fällen auch zu hohen Streuungen bei der Lebensdauer und direkt zu hohen initialen Feldausfallraten, falls der Ausschuss nicht durch End-of-Line Prüfungen beim Hersteller als solcher erkannt wird.

Durch die Anwendung der Methoden der statistischen Tolerierung erreichen wir die Reduktion von Ausschuss meist einhergehend mit geringeren Produktkosten.

Ein Prinzip der statistischen Tolerierung besteht darin, dass die Entwickler bei der Vorgabe von Toleranzen die Maschinen- und Prozessfähigkeiten berücksichtigen. Dies resultiert darin, dass die Prozesse aus Qualitätssicht optimal ausgenutzt aber nicht überfordert werden. Ein weiteres Prinzip der statistischen Tolerierung liegt darin, dass der Ausgangspunkt der Toleranzdefinition für Einzelteile oder bestimmte Produktmerkmale die gesamte Wirkungskette bezüglich des kundenwahrnehmbaren Qualitätsmerkmals ist. Nur diese „Systembetrachtung“ erlaubt eine gesamtheitliche Optimierung. Wird dies nicht getan, tendieren die Entwickler bei großen Systemen dazu, für Ihren Teilbereich zu enge Toleranzen vorzugeben (die berühmten „vergoldeten“ Bauteile), um hierdurch aus ihrer Sicht die Systemqualität „sicherzustellen“.

Unsere Leistungen auf dem Gebiet der statistischen Tolerierung

  • Berechnung präventiv zu erwartender Ausschussanteile auf Basis der Spezifikationsgrenzen des Qualitätsmerkmals und der Maschinenfertigungsstreuungen für verschiedenste technische Systeme (Mechanik, Elektrik, Elektronik).
  • Optimierung der Toleranzzuweisungen im Sinne der Reduktion von Herstellkosten.
  • Aufzeigen, welche Toleranzen eingeengt werden können bzw. müssen, um eine Ausschussreduktion kosteneffizient umzusetzen.